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Erfahrungsberichte

Bericht über einen ersten Intensivblock der Systemischen Hörtherapie nach Tomatis
im Mai 2022 bei Christine Tabernig, Braz – Vorarlberg (A).

Veröffentlichung im Rahmen des Vereines zur Förderung von Wahrnehmung und Bindung ohne Bild und Namensnennung erlaubt.
Anbei mein Bericht, welcher auch für Dich als Therapeutin geschrieben ist.

Hintergrund:

Mit 50+ eine duale 3-jährige Ausbildung zur Altenpflegerin absolviert. Im Sommer 2020 die Ausbildung unter Corona-Einschränkungen (Arbeit mit sog. vulnerablen Gruppen) erfolgreich abgeschlossen. Danach: Anstellung mit 80 % und als Nebentätigkeit Gartenpflege.
Im Rückblick: Während Examina kleiner Hörsturz (wahrscheinlich), mit Änderung der Hörqualität und leichter Hyperakusis an einem Ohr; als solcher nicht erkannt, erst später ärztlichen Rat eingeholt.
Beginn 2021: Reduzierung der Arbeit auf 70 % aufgrund Arbeitsdruck und reduzierter Arbeitskraft.
Herbst 2021: Hörsturz mit starker Hyperakusis und Hörminderung sowie Tinnitus als Dauergeräusch. Entspannende Infusionstherapie (kein Cortison), später Ohrakupunktur. Fünf Wochen Arbeitsunfähigkeit, seither Arbeitsentlastung durch allfälligen Überstundenabbau.
Über eine Bekannte eine frühere Hörsturz- Patientin kontaktiert, die sehr gute Erfahrungen gemacht hatte mit einer Systemischen Hörtherapie bei Franz und Gabriele Müller bei Mölln.
Aufgrund meines reduzierten Allgemeinzustand und den einschränkenden Corona-Verordnungen habe ich erst im Laufe des Frühlings die Therapiemöglichkeiten weiter erörtert und konnte dann – recht kurzfristig – Anfang Mai einen intensiven Anfang machen mit der Therapie: 2 x täglich, 2 Wochen lang, bei Christine Tabernig in Braz, Vorarlberg.

Bericht zur Therapie:

Gewöhnungsbedürftig:

  • Wie kann ich die Höhe des Tinnitus angeben? Ist doch der gehörte Tinnitus ein Geräusch wie Wasserrauschen und zum Abgleich erklingt ein Ton (Hörkurve)…
  • Jeden Tag stundenlang mittels Kopfhörer elektrische Konservenmusik anhören, während ich normalerweise solche Wiedergabe meide, und möglichst nur echt Musik höre.
  • Der Kopfhörer drückt mit dem Knochenverstärker hart auf dem Schädel, das ist sehr unangenehm und schmerzhaft.
 

Zum Staunen:

  • Welche Kraft lebt in Musik, dass sie – trotz Stutzung durch elektrischer Konservierung – so heilsam wirken kann?
    Das Staunen führt zu großem Respekt, für das Wesen der Musik!
 

Erfreuliche Erfahrungen:

  • Im Laufe der Therapie konnte ich zu einer großen Ruhe finden, konnte richtig entspannen und mein Schlaf wurde viel besser. Erst jetzt, nach einem Monat, lässt diese Wirkung nach.
  • Ich kann wieder besser ‚Richtung hören‘.
  • Die Hyperakusis wurde auch deutlich weniger.
  • Diese sehr positive Änderungen haben mich tief beeindruckt und sehr erfreut. Dazu kam jetzt der ebenso erfreuliche Bericht über die Zusage zur Förderung der Therapiekosten; dafür bin ich den Verantwortlichen der Förderverein Wahrnehmung und Bindung außerordentlich dankbar. Die oben beschriebene Erfahrung der Ruhe war völlig unerwartet, sie gibt mir aber eine Perspektive, welche mir sehr deutlich macht, wie wichtig es ist, Ruhe und Kraft zu haben und aber auch, dass dies erreichbar ist!
  • Durch die finanzielle Unterstützung des Vereins wird auch die praktische Durchführung der Therapie viel realistischer. Deshalb nochmals:
    Ganz herzlichen Dank für die Förderzusage!
 

In den letzten Tagen lässt meine Schlaf-Qualität stark nach, und die Ohrbeschwerden nehmen wieder zu. Deswegen freue ich mich umso mehr auf den zweiten Therapie-Block Ende des Monats. Bis bald.

Juni/2022

Bericht über unsere Tomatis Therapie, bzw. Therapien

Ich bin Mama von einem 10-jährigen Kind mit Down-Syndrom. Piéric hat eine Schwester Célandine, die 2 Jahre älter ist. Wir wohnen mit dem Papa, Peter als 4-köpfiger Familie in Koblach.

Wenn unser Sonnenschein 3 Jahre alt war, konnte er weder stehen geschweige denn laufen; Doch war er ein großer Meister beim „4-beinig Laufen“!… Wir haben gehört, dass eine Therapie nach Tomatis sehr erfolgreich auf  verschiedene gesundheitliche und körperliche Situationen wirken würde.

Nach einem Informationsabend und einem ersten Gespräch mit „Hörtest“ hat Piéric in meiner Begleitung das Oto – Training bei Herrn J. Kunze angefangen. Von Juni bis Oktober 2013 haben wir 3 Blocks Hörtraining von jeweils 10 Tage à 4 Einheiten spannend erlebt.

Beim ersten Block ist Piéric langsam auf seine Füße in einem noch unsicheren Gleichgewicht gestanden. Die Begeisterung stieg bei uns, wenn er während dem 2. Block immer mehr stand und am letzten Tag sein erster Schritt wagte! Der 3. Block im Oktober war ein weiterer Erfolg, denn Piéric stand immer länger und sicherer auf seine Füße und probierte immer wieder mehr Schritte hintereinander zu legen. Bis zu 3 Schritte schaffte er es am Ende der gesamten Therapie. Herr Kunze war selbst freudig überrascht, wieviel Piéric von dem Oto- Training „aufgesaugt“ hatte. Die Entwicklungen waren nicht nur bei dem ursprünglichen Thema „Laufe“ geblieben. Er hatte sehr große bemerkbare Fortschritte in der sprachlichen Entwicklung (er konnte sehr wenige Wörter) sowie in der fein- und grob- Motorik gemacht. Wir waren alle so glücklich!
Genau 2 Wochen nach dem Therapie Abschluss konnte ich voller Freude und Dankbarkeit Herrn Kunze anrufen und berichten, dass Piéric „losgelegt“ hatte und freudig und stolz um den Tisch laufen konnte! Und zwar auf seine 2 Beine! 
Diese Therapie nach Tomatis hat tatsächlich so viel Unterstützung gebracht, dass Piéric vor Ende des Jahres richtig laufen konnte!
Laut ärztlicher Aussage hätte dann Piéric mit 4 Jahren sauber werden dürfen. Doch mit 9 hat er immer noch Windel getragen, Tag und Nacht. Es war wieder soweit ein Weg zu finden, Piéric in diesem Entwicklungsaspekt zu unterstützen. Deshalb fragte ich um mich, was es für Lösungen gäbe, dabei kam die Therapie nach Tomatis erneut im Feld und wir durften Christine Tabernig und das „Hören und horchen“ kennenlernen. Über einem Jahr mit 6 Blocks dauerte diese Therapie!

Mitte August 2019 fingen wir an; dieses Mal hat auch Piéric ́s Schwester von der Therapie mitprofitiert. Es ist einfach unglaublich in wie viele Bereiche die Therapie nach Tomatis bewirken kann: Das Ziel war, dass Piéric windelfrei wird. Wir haben viel mehr als dieses Ziel erreicht! 

Block 1 (August – September 2019): Piéric tritt endlich mit seinem Fahrrad vorwärts. Obwohl er ein Fahrrad mit besonderen Stützrädern seit über einem Jahr hatte, blieb er unsicher darauf und pedalierte nur rückwärts, sodass das Fahrrad stehen blieb. Endlich lernt er das Fahrradfahren genießen! Die Lehrerin merkt beim Schulanfang, dass Piéric „anders „wirkte, er hatte Fortschritte gemacht: Sprachlich, Ausdruck, Verhalten, mit Zahlen, sozial. 

Block 2 (Oktober- November 2019): Seit er in SPZ geht (2017/2018), bringt die Lehrerin Piéric grundsätzlich bei der Pause auf die Toilette. Er fängt auch da langsam auf die Toilette Pipi zu machen. Immer wieder kommt er von der Schule mit einer trockenen Windel zurück. Und er fängt an zu fragen, auf die Toilette zu gehen, er macht sogar einmal groß. Außerdem bleibt er eine Nacht trocken! Was für eine Freude für alle! In der Schule wird er mehr aufmerksam, selbstständiger beim An- und Ausziehen, fängt an Ereignisse zu erzählen, sein Wortschatz wird größer, er drückt Gefühle aus, fängt zu lesen an. Im Turnen sowie andere Bewegungsaktivität zeigt er ein besseres Gleichgewicht und größere Sicherheit, sowie beim Schwimmunterricht (10 Einheiten) erlernt und umsetzt er schnell die Schwimmbewegungen. 

Block 3 (Januar 2020): wir lassen die Windel unter Tag weg. Es passiert natürlich ab und zu, dass er nass wird, doch immer weniger! Er versteht und führt Aufträge immer besser, sein sozial Verhalten ist auch sehr erfreulich, denn er zieht sich gegenüber anderen weniger zurück, und traut sich immer wieder in der Klasse was vorzuführen (Lied, Musik). 

Block 4 (April 2020): Eine besondere Therapie, wegen Corona, die wir von zuhause aus mit einem speziellen mobiles Hörgerät gemacht haben, die aber große Erfolge zeigte! Piéric macht wieder mal ein großes Geschäft auf dem Klo und wird in der Nacht öfters trocken! Er trägt unter Tag überhaupt keine Windel mehr! Im Sprachbereich macht Piéric weiterhin große Fortschritte, er geht in die Gefühl – Wahrnehmung, in die Kommunikation, er will gehört werden, er entwickelt sich in seinem Ich. Im Gegensatz zu der Therapie in der Praxis, gab es daheim mit dem Mobiles Hörgerät für alle die gleiche Musik ( in der Praxis wird sie Patient spezifisch bearbeitet, Piéric und ich hatten im 3. Block besondere anstrengende Frequenzen erreicht) , doch von Tag zu Tag anders und feiner verarbeitet, sodass wir alle daran wachsen konnten, selbst der Papa hat ein paar Einheiten mit gehorcht und genossen! Doch jeweils in seiner Entwicklungsphase, haben wir weiter tolle Fortschritte gemacht. Ich war täglich mit Christine Tabernig im Kontakt, schnelle Hör- oder Lesenachrichten über Signal unter Tag, sowie telefonisch vor allem am Abend für ein Tagesbericht und Gespräch. Da planten wir auch den nächsten Tag, das war für mich sehr wichtig, auch für die Kinder.

Block 5 (Juni 2020): Gut, wieder in der Praxis in Braz sein zu können, denn es ist so wichtig bei unserer Therapeutin zu sein, nur so kann sie die Musikstücke täglich, jedem nach seinem Empfinden anpassen. Wir können es sagen: Piéric ist sauber, er ist windelfrei Tag und Nacht! Unser Ziel ist erreicht! Sein Erfassungsvermögen lässt sich in der Mathematik gut messen, er versteht nach einmal Erklären und Zeigen das Addieren! Unglaublich! Er erzählt immer mehr seine Erlebnisse, er spielt mit seinem Freund jetzt aktiver. Er will selbst bestimmen, ist selbst körperlich und geistig sicherer. 

Block 6 (September – Oktober 2020): den macht er in Begleitung seinem Papa! Piéric und Peter machen eine sehr wichtige Erfahrung zusammen, die Vater – Kind Beziehung wird stark unterstützt! Das ist auch wichtig in seiner Entwicklung als Bub gerade jetzt in der Vorpubertät! Es ist für uns Eindeutig, die Therapie nach Tomatis „Hören und Horchen“ bei Christine Tabernig hat auf uns allen große Wirkungen gehabt, individuell sowie als Familie! Letzteres ist ein
Baustein für die allgemeine Entwicklung unseres besonderen Kindes. Es war auch für Célandine eine wundervolle Erfahrung, sie hat sich auch in ihr Ich stark entwickeln können, sie hat ihre Fähigkeiten entdeckt und erweitert, und setzt diese Erfahrung schulisch wie sozial und familial um. Wir sind als Familie gestärkt worden. Darum ist es sehr wichtig, dass die Eltern sogar Geschwister die Chance bekommen das Therapierte Kind zu begleiten.
Und eindeutig ist, dass die Therapie nach Tomatis eine unglaubliche Wirkung auf geistige, körperliche, seelische, sprachliche Ebenen hat. Man macht so viele Entdeckungen und Fortschritte, manche Schmerzen verschwinden (Geräusche im Ohr, Verspannungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle), egal mit welchen „Zustand“ man startet, man erlebt immer eine wertvolle Besserung seines Seins. Diese Therapie beträgt Kosten, die zwar vergleichbar sind mit den Kosten von anderen Therapiearten, doch man muss es sich leisten können. Die Üblichen Therapien werden entweder von einer Krankenkasse oder von einem Träger vom Land unterstützt. Der Grund wird gegeben, dass die Therapie nach Tomatis medizinisch nicht anerkannt ist. Dies dürfte revidiert werden! Denn die Ergebnisse sind für die Menschen nicht zu leugnen, die diese Therapie gemacht haben!

Damals 2013 hatte ich bei der BVA nachgefragt, ob die Therapie mit Kostenzuschuss unterstützt wird. Ich bekam eine negative Antwort, mit Begründung: nicht anerkannt. Wir wussten noch nicht, wie wir diese Therapie zahlen würden, die uns sehr viel Hoffnung gab. Der erste Block 2013 konnten wir irgendwie selbst bezahlen. Gottseidank wurde ich hingewiesen, bei einer Stiftung anzufragen. Sie übernahm die 2 anderen Blocks, insgesamt 45 Tage, wir waren glücklich und so dankbar, vor allem, wenn wir feststellen konnten, dass Piéric solche Fortschritte machte und schlussendlich laufen konnte! Ab den Sommer 2019 machten wir die Therapie bei Christine Tabernig in Außerbraz. Für Piéric waren es 6 Blocks, insgesamt 258 Einheiten auf 65 Tage und für Célandine 5 Blocks, insgesamt 189 Einheiten auf 47 Tage verteilt. 

Wir suchten wieder bei Vereinen finanzielle Unterstützung an! Man muss Mut haben, zuzugeben, man ist nicht in der finanziellen Lage seine Kinder mit besonderem Hilfsmittel zu helfen, es verlangt sich zuzutrauen nach Geld zu fragen, denn das ist nichts anders als das. Diesen Schritt habe ich gewagt, doch das können viele andere Eltern nicht. Ich bin sehr dankbar, dass ich es auch geschafft habe, diesen Weg zu machen, Leute zu finden, die bereit waren ihr Geld uns zu verschenken. Das ist gewiss nicht selbstverständlich. Selbstverständlich war es auch nicht, dass unsere großzügige Therapeutin uns auch mit einem Familien Rabatt großzügig unterstützt hat. Wir sind ihr dafür auch sehr dankbar, sie ist einfach ein Geschenk!
Erst später konnte ich zufälligerweise von einer VÖGK sehr nette Mitarbeiterin erfahren, dass es seit Anfang 2020 einen finanziellen Hilfefond auch für Tomatis Therapie gibt. Ich frage mich was ist jetzt da anders, ist sie doch medizinisch anerkannt? Es muss etwas dran sein, sonst würde mittlerweile die Unterstützung nicht angeboten! Da ich sehr fleißig an Spenden suchen gearbeitet hatte, konnten wir die gesamte Therapie für beide Kinder, bzw. die ganze Familie abdecken! Dank der großzügigen Spenden vom Verein zur Förderung von Wahrnehmung und Bindung, war auch ein großer Brocken abgedeckt. Wir sind unendlich dankbar den Menschen gegenüber, die sich für uns eingesetzt haben und uns die Therapie mit so großem Erfolg ermöglicht haben. Doch nicht jeder hat so viel Geld, oder so viel Mut, um so viel Geld zu treiben. Wie können denn Eltern, die wenig verdienen, die arbeitslos sind, die gesundheitsbedingt kein Geld verdienen können, ihre Kinder diese wertvolle tatsächlich erfolgreiche Therapie leisten?  Heute noch mehr durch die Corona Zeit werden die Spenden weniger, es sind so viele Menschen in Kurzarbeit, plötzlich arbeitslos, Unternehmen gehen im Konkurs, usw. Heute möchte ich mich für meine Mitmenschen mit diesem Bericht einsetzen. 

Ich wohne als Französin seit 28 Jahren in diesem wunderbaren Land. Seit 10 Jahren sind wir für verschiedenen Situationen unterstützt, finanzielle und menschliche Hilfe gibt es schon sehr viel, und von meiner Erfahrungen her, weiß ich wohl, dass es Zeit, Mut, Ausdauer braucht, um diese Hilfsangebote zu suchen, anzufragen, zu bekommen. Doch es gibt sie. Und ich bin so unendlich dankbar in dieses wundervollen Ländle zu leben! 
Wir leben in eine besondere Zeit, die Verbesserungen manchmal auch Veränderungen braucht, und ich habe das Vertrauen, dass sie Verbesserungen in Bereiche wie Unterstützung von Therapien wie die nach Tomatis einbringen kann, um die Eltern die Möglichkeit zu geben, deren Kinder in ihren Lebensentwicklungen durch die Tomatis Therapie zu helfen. Dankend für die Lesezeit, die Sie sich genommen haben, wünsche ich Ihnen, sehr verehrte Leserin – Leser, eine Herzöffnende, friedvolle, achtsame und Wunder-volle Adventszeit.
 
Herzlich besondere Grüße
Sophie Fontanne Am 30.11.2020